Welche Form von Kontakt erlöst unsere Frustration?
Es ist eine tägliche Beobachtung, dass Menschen auf Flughäfen, im Zug, in Wartezimmern, im Restaurant oder auf anderen öffentlichen Plätzen hauptsächlich auf ihre I-Phones schauen, viel eher mit ihren Kommunikationen, Likes und Posts beschäftigt sind oder mit Bildschirm-Spielen, als mit ihrem Sitznachbarn ein Wort zu wechseln – oder ein Lächeln auszutauschen.
Ein erstaunliches Paradox können wir hier erkennen: Noch nie waren wir so vernetzt und im Austausch mit vielen – und vielleicht noch nie fühlten wir uns so getrennt voneinander zur gleichen Zeit.....
Soziologische und psychologische Statistiken sprechen für sich: Eine wachsende Zahl von Menschen sind frustriert, energielos, enttäuscht, depressiv, seelisch eingeschränkt oder psychisch krank.
Wenn ich die Menschen anhöre, die neu in meine Seminare kommen: Wie oft berichten sie von sozialer Einsamkeit! Sie beschreiben, dass sie sich nicht gehört fühlen, nicht gesehen, nicht wahrgenommen....dass sie sich nicht verstanden fühlen, sich nicht genährt, sich nicht bereichert fühlen im Austausch oder im Kontakt mit anderen..... Sie sind zurückgezogen und traurig, wenn sie sprechen, es ist ihnen alles schwer....
Gerade in unserer herausfordernden Zeit ist innere Einsamkeit, das Gefühl, allein dazustehen, ein tiefes Leid vieler Menschen.
Das, was Menschen brauchen um zu blühen, ist Kontakt. Aber Kontakt ist nicht ein funktionaler, technischer oder mentaler Austausch, der mit Klicks und Fingertippen erzeugt wird. Selbst Emotionen kommen – und sind ebenso schnell wieder vergangen. Sie nähren uns nicht!
Der Austausch, der die Seele nährt, ist Schwingung.
Alles ist Schwingung, sagte schon Max Planck, um die Natur der Wirklichkeit zu beschreiben.
Erfahren wir die Schwingung der tatsächlichen Bewegung natürlicher Materie, und damit meine ich auch unsere menschlichen schwingenden Körper-Seele-Systeme, ebenso wie die schwingenden Körper-Seele Systeme von Tieren, Bäumen und dem, was wir gemeinhin Natur nennen, wird dieses Besondere in uns wirksam, das wir so dringend brauchen:
Von Schwingung zu Schwingung fühlen wir uns und dadurch – und nur durch die von uns wahrgenommene Schwingung – erfahren wir unsere Verbundenheit: mit uns selbst, mit anderen Menschen, mit der Natur, mit höheren Wesen. Es ist nichts weniger als das direkte, unmittelbar erfahrene Leben selbst: denn irdisches Leben bedeutet, dass alles, was ist, schwingt. Und das, was da schwingt, ist voll, voller Inhalt, voller Gefühl, voller Wahrheit, voller Leben.
Im Moment, in dem wir schwingen und diese Schwingung wahrnehmen, ist die Einsamkeit vorbei !!!
Es ist Schwingung, über die wir beginnen uns wieder zu verbinden.
Dies geschieht ganz natürlich, denn langsam kehrt die Verbundenheit in unser Bewusstsein zurück, und wir erinnern uns......nicht, dass wir diese Wahrheit des Lebens nicht in jeder Zelle unseres Körpers kennen würden – aber erst jetzt verstehen wir, wovon wir getrennt waren, warum wir frustriert, enttäuscht und einsam waren.
Jedes „zu viel“ hat im Laufe unseres Lebens ein Anhalten bewirkt, jede Angst, jeder Schreck ein Erstarren, jede Enttäuschung ein Atem festhalten, jedes nicht wahrgenommen werden, jedes Unverstanden sein hat etwas in uns geblockt....
Glauben wir immer noch, unsere Enttäuschung, unsere Frustration, unser Misstrauen kämen von Außen, von „denen da draußen“, die uns gerade übel mitspielen?
Was wäre, wir ließen „die da draußen“ ihr Spiel spielen und kümmern uns vornehmlich um unser inneres Leben? Wir berühren uns innerlich selbst, wir beginnen zu schwingen, uns mit dem LEBENDIGEN ZU VERBINDEN, uns mit dem weiten Leben zu identifizieren...
Ja, das ist ein tief körperliches Geschehen - und es ist Arbeit.
Kein Mensch sagt, es ist einfach.
Aber vielleicht ist es dennoch einfach-er?
Allein deshalb, weil es mit der Zeit und wachsenden Durchlässigkeit leichter wird in uns?
Wer bin ich?
Wenn ich durchlässiger werde und wenn ich schwinge, wenn die Rhythmen des Lebens in mir tanzen, dann BIN ICH das Leben selbst....
Ich brauche nicht mehr, dass „die da draußen“ mir etwas geben, oder mir etwas zeigen, was ich meine bekommen zu müssen (was sie aber so und so nicht tun, oder hätten sie es bisher etwa getan?)
Wenn ich beginne zu schwingen, dann begreife ich, dass das, was ich von ihnen wollte, nur der Ersatz war für das, was ich in mir nicht mehr erfahren konnte:
wahre, schwingende Verbundenheit.